Schmock-City

Die Abenteuer vom Marshall und dem Doc in Schmock City, die neuerdings von Chief Joseph unterstützt werden, dem alten Indianer.

Mittwoch, Januar 31, 2007

Der Marschall - Eine Dame zum Anbeißen

Ich hatte wohl den jungen Mann übersehen, der ein wenig abseits stand und sich als Begleiter der jungen Dame herausstellte.
Charmant und durchaus überzeugend machte er mir klar, dass es in Amerika wohl eher unüblich, um nicht zu sagen, verpönt sei, junge Damen zum Zwecke des Anknabberns beiseite zu nehmen. Ich gestand ihm diese Auffassung durchaus zu und so schieden wir in herzlichem Einvernehmen.
Rocky musste mich wohl recht lange mit seiner weichen feuchten Nase angestupst haben, bis ich aus der Bewusstlosigkeit wieder erwachte. Auch wenn meine Augen doch stark zugeschwollen waren, sah ich völlig klar, dass ich einiges ändern musste, wenn ich hier ein neues Leben beginnen wollte.

Anfangen würde ich mit meinem Namen.

Marschall war einfach zu sehr deutsch. Ausserdem wurde ich nicht selten von Alpträumen heimgesucht, in denen alte Damen mit grobgemusterten Blusen am Leib und einem diabolischen Lachen im Gesicht immer wieder in einem imaginären Rhythmus in ihre Hände klatschten und dabei etwas von „Tony, Tony noch einmal!“ riefen, während ich in einem roten Rüschenhemd und mit Dauerwelle etwas erhöht vor ihnen stand und gräßlich Dinge von mir gab, die klangen wie „Tralala und Hopsassa“.
Weil ich sehr vermute, dass dies auf ein Trauma, bedingt durch meinen Namen, zurückzuführen war, beschloss ich, ihn kurzerhand zu ändern. Nie mehr sollte man mich als Marschall anreden.
Ich war in einem neuen Land, ich war in einem neuen Leben.
Von nun an sollte man mich nur noch kennen als Der Marshal!

Nachdem das geklärt war, wurde es Zeit, sich nach etwas Essbarem umzusehen.
Ein Einheimischer verriet mir, dass man in Amerika Kühe zu essen pflegte.
Kühe! Welch barbarischer Gedanke!
Aber ich wollte mich schließlich meiner neuen Heimat anpassen und beschloss daher, mich auf die Suche nach einer Kuh zu machen, die ich zu verspeisen gedachte.

Sonntag, Januar 14, 2007

Doc & Häuptling nasse Wurst

Manchmal, gaaaaaanz selten, aber dann doch manchmal kommt ein Indianer zu mir.
Dem tut dann was weh, oder er ist nur nach zuviel Feuerwasser im Saloon aufgewacht und glaubt jetzt er müsse sterben. (Ich kenne jetzt das Mohawk Wort für "Verkatert". Es heißt frei übersetzt:
"Elch im Kopf")
Dann mache ich meine üblichen Witzchen, dass sein Medizinmann ne ganz schöne Pfeife sei, wenn er nicht mal'n Kater auf die Reihe kriegt. Daraufhin lachen wir und ich geb ihm was gegen die Kopfschmerzen. (Ein nasser Lappen drauf und gut ist!)
Aber heute kam der Chef von den Jungs in meine Praxis.
"Häuptling nasse Wurst"
Ich glaube ja, das ist falsch übersetzt worden, aber mir soll's recht sein.
Der Marshal schreibt ja die Berichte hier. Soll der sich damit 'rumärgern.
Jedenfalls kam nasse Wurst zu mir, mit vier seiner Krieger im Schlepptau.
Diese Brüder hab ich erstmal in den Warteraum geschickt. Da wird ihnen nicht langweilig, liegen ja genug Zeitschriften rum.
Schmerzen hat er, so verrät er mir und tut ganz majestätisch mit seinem Federpuschel.
Als ich wissen will, wo er die denn hat, wird er blassrosa.
Am Ort wo nie Licht ist, meint er.
Aha, also Prostata.
Na gut.
Es hat'n Moment gedauert bis ich ihn in der Position hatte und dann klappte ich seinen Lendenschurz nach oben. (So praktisch diese Dinger, sparen erstaunlich viel Zeit)
Als ich ihn dann schnell mit dem Abzugsfinger von innen abgetastet habe, während er ständig "OIIIII OIIII OIIIIIIII" rief, konnte ich Entwarnung geben.
Bisschen vergrößert, die Prostata, kein Grund zur Besorgnis. Solange die Squaw sich nicht beschwert sag ich immer... Haha!
Abschließend gab ich ihm noch einen Klaps auf die Kimme und klappte seinen Lendenschurz wieder runter.
Plötzlich wirbelte er herum und schimpfte wie der Pianist im Saloon, aber auf Mohawk.
Blöderweise versteh ich das nicht sonderlich gut.
Nach einer guten Minute wurde er immer lauter und ich dachte ich müsste mal den autoritären Doc raushängen lassen. Also sage ich mit erhobenem Abzugsfinger (Ok, ich hätte mir die Hände waschen sollen, aber man kannnicht an alles denken):
"Halt die Fresse, nasse Wurst!"
Plötzlich wird der rote Mann richtig sauer und droht damit, dass er mit mir einen Spaziergang auf dem Kriegpfad machen will. Keine Ahnung wo der sein soll, aber anscheinend hat er da am Wegesrand sein Beil verloren, das er ständig wieder ausgraben will.
Wie gesagt: Ich verstehe nur ein paar Brocken Mohawk.
Ich wünsche ihm alles gute und drück ihm die Daumen, dass er sein Beil wiederfindet, das Teil scheint ihm ziemlich wichtig zu sein.
Total sauer ist der Gute dann breitbeinig rausgehumpelt.
Ich muss, wie's scheint mal wieder Vaseline bestellen.

Donnerstag, Januar 11, 2007

Der Marschall - First Blood

Amerika.
Endlich im gelobten Land.
Wir beide, mein Rocky und ich.
Die Überfahrt war nun doch ein wenig rau gewesen. Dazu kam noch, dass uns kurz hinter Island die Lebensmittelvorräte ausgingen.
Nun gut, das Los fiel dann auf den Schiffsjungen, der sich dann doch ein wenig wehrte und auch etwas sehr mager war.
Allzu weit kamen wir da nicht und mussten uns schon zwei Tage später erneut etwas einfallen lassen.

Diesmal kam Mr. Cooper vom zweiten Oberdeck an die Reihe. Seine Vorschläge, dass man doch statt ihm vielleicht mein Pferd oder wenigstens dessen Hafer… wies ich aber in aller Schärfe zurück.
So eine unsinnige Idee, Rocky essen zu wollen.
Und was sollte der arme Kerl denn fressen, wenn wir uns wie die Tiere auf sein Getreide gestürzt hätten?
Mr. Cooper, der doch ein wenig zur Korpulenz neigte, stellte dann die Versorgung bis zu unserem Eintreffen in New York sicher.

Dem Himmel sei Dank, dass uns nicht die Getränkevorräte ausgingen - wer weiß, welche unappetitlichen Dinge wir da hätten machen müssen.

Jetzt waren wir also hier, mein Rocky und ich.
Ach ja, ich sollte mich vielleicht kurz vorstellen:
Sie können mich den Marschall nennen. Diplom-Marschall, um es genau zu nehmen.
Aber Marschall ist schon ok.

Jetzt waren wir also hier, mein Rocky und - ach, das sagte ich bereits?

Zeit von Bord zu gehen und ein neues Leben in einem neuen Land zu beginnen.
Ich brauchte nur noch einen treuen Gefährten an meiner Seite und eine Kleinigkeit zu essen, dann konnte das große Abenteuer losgehen.
Mein Blick fiel sofort auf die junge Frau auf der anderen Straßenseite.
Gut, dann würde die Suche nach dem treuen Gefährten noch ein wenig warten müssen.

Yeeha!

Sagt man doch hier im Westen so, oder?

Mittwoch, Januar 10, 2007

Doc, die Erste

Howdy, oder was man in dieser gottverlassenen Gegend sagt um sich zu begrüßen.

Ich bin der Doc hier. Meistens ruft man aber nur „AAAAaaaargh... ich blute!“

Da reagiere ich auch drauf.

Ich hätte viel weniger zu tun, wenn die Leute weniger empfindlich wären.... und mehr trinken müssten sie auch. Dann könnte ich Morphium sparen.

Man sagt mir zwar nach, dass ich das alles im Eigenbedarf verballere, aber das ist Humbug!

Hört ihr! HUMBUG!

Studiert habe ich in New York... ja verdammt. New York! Natürlich gibt’s da eine Universität.

Wie? Was ich genau studiert habe? ...ich, öh... Medizin, was sonst. Sonst würde mich kaum einer Doc nennen und ich wäre ein Kuhtreiber wie ihr anderen Penner.

Dafür müsste ich aber auch gescheit reiten können.

Das letzte Pferd auf dem ich saß musste ich leider erschießen... damit es anhält.

War kein sanftes Absitzen, das kann ich euch sagen!

Dafür kann ich recht anständig mit dem Schießeisen umgehen.

Wenn’s was zu verbinden gibt, ich bin im Saloon und pokere. Wenn sich jemand traut, bin immer offen für eine Runde!