Schmock-City

Die Abenteuer vom Marshall und dem Doc in Schmock City, die neuerdings von Chief Joseph unterstützt werden, dem alten Indianer.

Mittwoch, März 07, 2007

Wie Chief Joseph einmal Kopfschmerzen hatte

Ich hatte Kopfschmerzen. Ob es an dem Feuerwasser das ich mit dem Marshal getrunken hatte lag oder an "Rauchendes Nudelholz", meiner Squaw, die mir, als ich mich leise in das Wigwam schleichen wollte, mit selbigem einen ordentlichen Schlag verpasste, weiß ich nicht. Zu allem Unglück war auch noch Togal, unser Medizinmann, mit einer Magenverstimmung ausgefallen. Ich war nicht ganz unerfreut über diesen Umstand, da seine Therapien meist irgendetwas mit Fledermausohren und lebenden Kröten zu tun hatten. Außerdem konnte ich so mal wieder nach Schmock City.

In Schmock City gehe ich in solchen Fällen meist zum Doc, der immer eine offene Hand ein offenes Ohr für mich hat. Doch diesmal war er nicht da. Er sei zum Melken hieß es. Andere sagten, er würde jetzt irgendwas mit Kokosnüssen zu tun haben, wieder andere berichteten von einem Schwimm-Lehrgang. Als ich die Blutlache in seinem Keller durch die offene Tür sah, war ich auch über seine Abwesenheit nicht ganz so unglücklich. Aber was sollte ich nun mit meinen Kopfschmerzen machen?

Da lief mir Häuptling Nasse Wurst über den Weg. Er erzählte wieder einmal, dass die Bleichgesichter seinen Titel als Tierdoktor, den man in zivilisierten Ländern mit vet. med. abkürzte, als "wet mett" falsch übersetzt hätten. Die deutschen Immigranten hätten daraus dann "Nasse Wurst" gemacht. Er behauptete, er hätte ein Kraut, das man rauchen müsse, dann würden die Kopfschmerzen innerhalb kürzester Zeit verschwinden. Es hätte sogar angenehme Nebenwirkungen. Ich fragte lieber nicht, wie er seine Tiere dazu brachte, das Kraut zu rauchen.

Wir setzten uns also in den Saloon und schmauchten ein Pfeifchen. Und wirklich, bald waren die Kopfschmerzen verschwunden und mir wurde ganz warm. Seltsam allerdings, dass das nur den rechten Zeh, das linke Ohr sowie die Pobacken betraf. Die zahnlose Mimmy bediente uns und fragte, was wir trinken wollten, als plötzlich kleine Zwerge aus ihrem Haar auf den Tisch fielen und anfingen mich zu beschimpfen. Nasse Wurst schien sie auch zu bemerken, nur glaubte er wohl, sie kämen Mimmy aus dem Ausschnitt gekrochen. Jedenfalls starrt er die ganze Zeit darauf.

Als ich eine Zwergin, die aussah wie rauchendes Nudelholz wahrnahm, schwante mir allerdings, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Auch die Bilder in meinem Kopf, von einem Mann mit einer Mundharmonika, der ein ziemlich schauriges Lied spielte, wollten nicht verschwinden. Es war wohl besser, nach Hause zu gehen. Wie ich da hin gelange, weiß ich nicht mehr.

Heute, einen Tag später, habe ich jedenfalls wieder Kopfschmerzen und eine Beule am Kopf.

Labels:

7 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ja, die Beule stammt wohl von den "Waffen einer Frau": dem Nudelholz

2:09 PM  
Blogger unkita said...

Ja, der alte Chief, der arme Tropf. Dabei war es ja diesmal noch nicht mal mit voller Absicht.

2:52 PM  
Blogger Falcon said...

Das wär dann ja auch noch schöner.
Wie sach ich doch immer: Keine Macht den Drogen. Na gut, vielleicht ein bisschen Macht. Aber nicht zuviel.

5:04 PM  
Blogger Klapsenschaffner said...

Habe mich zu Tränen gefreut... mach's nochma, mach's nochmaaaaa!

7:49 PM  
Blogger unkita said...

@falcon: Schmock-City ist halt nichts für zaghafte Geschöpfe

@schaffner: Nee, die Beule tut jetzt noch weh... ;-)

2:47 PM  
Blogger Springfloh25 said...

Ha, ich hab´s doch immer gesagt: HIER müssen Drogen im Spiel sein!

4:38 PM  
Blogger Scheibster said...

So haben's die Wießen gemacht. Den Indianern die Drogen gegeben. Sie Squaws haben dann den Rest erledigt. :o)

2:34 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home