Schmock-City

Die Abenteuer vom Marshall und dem Doc in Schmock City, die neuerdings von Chief Joseph unterstützt werden, dem alten Indianer.

Dienstag, Februar 20, 2007

Der Marshal - Das spitze Ende der Kuh

Verdammte Cowboys. Schönen Dank noch mal für den Tipp mit den Kühen. Ich hab ja selten was gegessen, das mir so schwer im Magen gelegen hat. Vor allem diese blöden Hörner. Die konnte ich kaum beißen und außerdem drückten die jetzt so in der Bauchgegend. Erst als ich fertig war, kamen diese Mistkerle, die mir die ganze Zeit während des Essens interessiert zugeschaut hatten, zu mir und erklärten mir lachend, dass man sich bei Kühen auf das Essen bestimmter Teile beschränkt. Wenn ich wieder fit bin, können die sich auf was gefasst machen!

Aber jetzt musste ich erstmal zu einem Arzt. Dringend. Ganz dringend.
Am Besten fragte ich mal die Indianer, die mir da auf der Straße entgegen kamen.
Der in der Mitte mit den vielen Federn sah mir sehr nach Chef aus. So breitbeinig, wie er ging, war er wohl früher mal zur See gefahren. Irgendwie schien er mir auch ein wenig gereizt, denn er fuchtelte unablässig mit seiner geballten Faust die Straße hinab und schaute dabei recht grimmig drein.

Ich beschloss, mich lieber an seine beiden Begleiter zu halten. Gut, dass ich die Überfahrt genutzt hatte, um mir einen reichen indianischen Wortschatz anzueignen, also wandte ich mich an die beiden und sprach sie in fließendem Indianisch an: „Hugh, meine roten Brüder. Ihr mir können sagen, wo hier großer weißer Mann sein, der machen Körper heil von Krankheit?“
Die beiden schauten mich mit großen Augen wie Kinder an. Scheinbar waren sie von meiner perfekten Beherrschung ihrer Sprache so verblüfft, dass sie sich außer Stande sahen, mir zu antworten.
Vielleicht nutzten sie aber auch einfach einen weit primitiveren Dialekt zur Verständigung und ich irritierte die beiden einfach durch mein Hochindianisch.
Also versuchte ich es etwas schlichter: „Ihr mir sagen wo sein weißer Medizinmann?“
Die beiden schauten sich noch einmal an und dann schien so etwas wie Verstehen über ihre unschuldigen Gesichter zu gleiten: „Ach, Sie möchten wissen, wo sich die Praxis des hiesigen Arztes befindet? Dann folgen Sie doch bitte einfach der Main Street für etwa 500 Schritte und biegen dann nach rechts in die schmale Seitengasse ab. Nach etwa dreihundert weiteren Schritten sehen Sie dann das Haus des Doc auf der linken Seite. Sie können es praktisch gar nicht verfehlen, aber Sie sollten sich beeilen - seine Sprechstunde endet heute bereits um halb drei. Ich wünsche eine gute Genesung!“
Mit diesen Worten wandten sich die beiden Klugscheißer ab und gingen weiter ihrem Chef hinterher.

Ich aber marschierte tapfer und grimmenden Bauches in die beschriebene Richtung und nahm mir vor, nie wieder eine Fremdsprache zu lernen.

5 Comments:

Blogger Klapsenschaffner said...

Das lange Warten hat sich gelohnt!

... hab fast mein Essen vor Freude über den Monitor verteilt! :-)

5:22 PM  
Blogger Falcon said...

Solange ich dann nicht als Putzkolonne abkommandiert werde hast Du meinen Segen.

6:52 PM  
Blogger unkita said...

Hehe, die Rothäute sind ganz schlaue Füchse. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht...

1:02 PM  
Blogger Scheibster said...

Das spitze Ende der Kuh ist nicht zum Essen, sondern für einsame Cowboyabende gedacht. Tsk, tsk.

Ich hoffe, da kommt noch was nach. :-)

10:59 AM  
Blogger Falcon said...

@Scheibster: JETZT weiß ich das auch. Aber damals haben die erkannt, dass ich ein Greenhorn bin und das natürlich schamlos ausgenutzt.

1:49 PM  

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